Bevor wir für
Entwicklung arbeiten, sollten wir uns fragen wohin die Entwicklung
gehen soll, wohin führt unsere eigene Entwicklung, wohin führt
die traditionelle Entwicklung des anderen Landes und welche Werte
hat deren Entwicklung gegenüber unserer?
Die Menschen
von anderen Kulturen haben ganz andere Werte als wir, die wir nicht
kennen, und da die Menschen dort auch ganz anders denken als wir,
können wir deren Werte gar nicht verstehen. Wir müssen
zuerst lernen die Dinge so wie sie zu sehen, bevor wir wissen,
welche Teile ihrer Kultur wir durch unsere Arbeit zerstören,
die vielleicht viel besser sind als unsere. So z.B. die Gastfreundschaft
die in vielen Ländern unendlich weit geht, keine Grenzen hat,
was oft ein Ausdruck von dem Bewusstsein ist, das wir alle zusammen
in dieser Welt leben, und dass Leben auf dieser Erde nur möglich
ist, wenn wir es in einer globalen Gemeinschaft tun. Durch unsere
Entwicklungsarbeit wird häufig ein Egoismus und Konsum gebildet,
der diese Länder, die damit keine Erfahrung haben ziemlich
zugrunde richtet, zumindest aus der Wertesicht dieser Länder,
die wie ich denke reeller ist als unsere.
Dann muss uns
auch klar werden, dass eine Gesellschaft die Schulische Erziehung
nicht kennt, wir mit intellektueller arbeit nichts bewirken können.
Auch Schulen zu bauen in allen entlegenen Winkeln des Landes ist
zwar eine schöne Absicht, aber wenn die Menschen dort nicht
durch ihre eigene Erfahrung lernen, wozu Schule gut ist, werden
sie nie dort hingehen, oder ihre Kinder dort hinschicken. Die Erziehung
die sie kennen, ist meist geprägt von Familie, Tradition und
Achtung vor den älteren, was bei uns völlig verloren
gegangen ist. Alles intellektuelle Wissen führt zu nichts,
wenn sie nicht erst die emotionale Erfahrung gemacht haben, etwas
aus ihrer Entscheidung heraus anders als traditionell gemacht zu
haben. Sonst werden sie doch nur Sklaven einer westlichen Kultur,
die sie nicht verstehen, und somit nicht formen können.
Die einzige Möglichkeit
der Entwicklung in einem Land zu helfen, ist als Mensch mit anderen
Erfahrungen in dieses Land zu gehen, und dort so zu leben, wie
auch die dort einheimischen Menschen. Alle Ansprüche des Westlichen
zu vergessen. Das heisst aber nicht die eigene Erfahrung zu vergessen,
denn mit dieser können wir dann, ausgestattet mit den selben
Möglichkeiten wie die anderen Menschen einen Weg finden etwas
zu verändern, in der Gesellschaft etwas aufbauen, Werte verändern
neue Möglichkeiten schaffen die ihrem Interesse entsprechen,
und da wir nichts materielles mitgebracht haben, wissen wir dann
auch, dass dieses unseres Beispiel etwas ist, das für jeden
in diesem Land eine Möglichkeit ist, da es unabhängig
vom Westen entsteht. Es wird auf die Menschen einen viel positiveren
Eindruck schaffen, und nicht wie leider allzu oft, zu Abhängigkeit
und Konsumverhalten führen.
Wirkliche Veränderung
wird erst dann möglich, wenn wir deutlich sichtbar unser Schicksal
mit dem Schicksal der anderen Menschen verbinden. Nur dann entsteht
Vertrauen auf beiden Seiten, und nur dann geschehen unplanbare
schöne Veränderungen, die ganz neue Möglichkeiten
schaffen.
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